Dienstag, 9. August 2011

Ode an die Siebenschläfer

Bei unserm neuen Proberaum
Dort konnt’ ich meinem Aug nicht traun:
Ich wollte nur mal friedlich schiffen
- und sah im Klo nen Stock versiffen!
Nicht war er an die Wand gelehnt,
nein – in der Schüssel, aufrecht stehnd!
Eine Erklärung dafür suchend
Und ob des Blasendruckes fluchend
Beriet man in der Band sich schnelle
Doch waren wir fürwahr nicht helle
Denn die Erklärung, höret her:
Warn Siebenschläfer, deren mehr
Und mehr des Nachts das Rohr erklimmen
Doch leider können sie nicht schwimmen
Und so steht dort zu deren Schutze
Ein Stock im Klo - den man zum schiffen dann natürlich rausnehmen kann...

und ja das reimt sich nicht – na und? :D

Samstag, 14. Mai 2011

Überarbeitet

Ich gehe spazieren
genieße hier die Stille der Natur.
Die Vögel zwitschern nur,
und Laute von anderen Tieren
erreichen mich.

Die Bäume hier, sie spiegeln sich
auf dem trägen Bach
Ein Blesshuhn zieht dort
seine Kreise nach
im Dämmerlicht

Ein Rauschen kommt,
das Huhn fliegt fort
ein Brummen!,
Lärm, von Autos her!
Die Vögel - wo sind sie nur?
Ich höre sie nicht mehr

Der Mensch jedoch bleibt munter,
baut und baut.
Leise ist's geworden
und doch laut.

Die Sonne geht auf
beleuchtet nun das Ausmaß der Zerstörung
Die Welt geht unter,
und die Sonne auch.



Soo, hab grade beim Ausmisten das Gedicht hier gefunden. Entstanden ist es in der 8. Klasse, als wir während Deutsch nach draußen gegangen sind, an der Enz. Das hier ist die Version, die sich ergeben hat, als ich das ganze nochmal überarbeitet hab. Das Original ist weiter unten.

Altes Gedicht aus der 8. Klasse - ohne Titel

Ich gehe spazieren
genieße hier die Stille der Natur.
Die Vögel zwitschern nur,
und Laute von anderen Tieren
erreichen mich.

Die Bäume hier, sie spiegeln
sich auf dem trägen Bach
Ein Blesshuhn zieht dort
seine Kreise nach.
Ich friere nicht.

Ein Rauschen kommt,
ein Brummen,
Lärm, von Autos her!
Die Vögel - Wo sind sie nur?
Ich höre sie nicht mehr!
Und promt
kommt eine Straße.

Ein Erpel fliegt vorüber,
soll er der letzte sein,
und nachher fliegt dann kein
Erpel mehr hinüber

Die Sonne geht auf
beleuchtet nun das Ausmaß der Zerstörung
Die geht unter, und die Sonne auch.

Leise ist's geworden
und doch laut.
Während man dort einen Flugplatz baut, und
keiner macht sich Sorgen

Die Natur ist wohl geborgen
bei den Menschen, nach der Bibel
eine alte Lesefibel
heute hat sie gelogen.

Wer, zur Zeit der Ritter und Barbaren
konnte ahnen, was einst passieren wird.
konnte ahnen, dass einst keine Biene mehr schwirrt,
dass einst die Luft verpestet wird
von Abgasen.

von klein Alisa zur Zeit der 8. Klasse

Dienstag, 8. März 2011

Signal

Als wir zu dritt
Die Straße überquerten,
Wurde sogar
Die Verkehrsampel
Rot.
Umstellt von der Meute
Abgasschnaubender Wagen,
Ergriff ich den Arm des einen,
Der rechts von mir ging,
Nicht den des anderen,
Dessen Ring ich trug.
Als wir zu viert
Uns jenseits der Kreuzungen
Trafen,
Wußten es alle.
Der eine. Der andre.
Das Schweigen.
Und ich.

- Mascha Kaléko

Dienstag, 1. März 2011

Weil du nicht da bist

Weil du nicht da bist, sitze ich und schreibe
All meine Einsamkeit auf dies Papier.
Ein Fliederzweig schlägt an die Fensterscheibe.
Die Maiennacht ruft laut. Doch nicht nach mir.

Weil du nicht bist, ist der Bäume Blühen,
Der Rosen Duft vergebliches Bemühen,
Der Nachtigallen Liebesmelodie
Nur in Musik gesetzte Ironie.

Weil du nicht da bist, flücht ich mich ins Dunkel.
Aus fremden Augen starrt die Stadt mich an
Mit grellem Licht und lärmendem Gefunkel,
Dem ich nicht folgen, nicht entgehen kann.

Hier unterm Dach sitz ich beim Lampenschirm;
Den Herbst im Herzen, Winter im Gemüt.
November singt in mir sein graues Lied.
»Weil du nicht da bist« flüstert es im Zimmer.

»Weil du nicht da bist« rufen Wand und Schränke,
Verstaubte Noten über dem Klavier.
Und wenn ich endlich nicht mehr an dich denke,
Die Dinge um mich reden nur von dir.

Weil du nicht da bist, blättre ich in Briefen
Und weck vergilbte Träume, die schon schliefen.
Mein Lachen, Liebster, ist dir nachgereist.
Weil du nicht da bist, ist mein Herz verwaist.

-Mascha Kaléko

Sonntag, 20. Februar 2011

Das Schönste

Ich flüchte
in dein Zauberzelt
Liebe

Im atmenden Wald
wo Grasspitzen
sich verneigen

weil
es nichts Schöneres gibt

- Rose Ausländer

Mittwoch, 9. Februar 2011

la lenteur, c'est ca, le secret du bonheur

aus: Monsieur Ibrahim et les fleurs du Coran, von Éric-Emmanuel Schmitt

Dienstag, 18. Januar 2011

Verlassene Alm

Regenwasser
in den Trittspuren der Kühe.
Ratlose Fliegen
nah am November.

Der rote Nagel wird den Wind nicht überstehn.
Der Laden wird in den Angeln kreischen,
einmal an dem Rahmen schlagen,
einmal an die Mauer.

Wer hört ihn?

- Günter Eich